Die Geschichte der Pfarrkirche St. Margaretha

Die katholische Pfarrkirche St. Margaretha in Kastl bei Kemnath wurde laut einer Bauinschrift, die sich über dem Westportal befindet, im Jahre 1450 erbaut. In ihrer Geschichte wurden einige, stellenweise gravierende  Um- und Anbauten durchgeführt, bis es zum heutigen Erscheinungsbild kam.


Beschreibung:
Die Pfarrkirche ist eine dreischiffige, gewölbte Hallenanlage mit einschiffigem Chor. Das Langhaus hat vier Joche. Nördlich vom Chor ist die Sakristei und nördlich am Langhaus befindet sich der Turm. Südlich vom ersten und zweiten Joch des Langhauses springen zwei rechteckige Kapellen heraus. Im Langhans ruhen die Gewölbe auf Rundpfeilern, welche die drei Schiffe trennen. Im Westjoch der drei Langhausschiffe befindet sich eine unterwölbte Empore, zu der im südlichen Nebenschiff eine steinerne Treppe führt. Die Unterwölbungen ist als Rippenkreuzgewölbe gebildet. Die Empore ist mit einer steinernen Maßwerkbrüstung versehen.


Baugeschichtliche Informationen:
Der älteste Teil der Kirche ist der Chor mit den anschließenden Stirnmauern der Schiffe. Daran schloss sich ein einschiffiges Langhaus, dessen Achse schon damals der Chorachse gegenüber verschoben war, an. Der Verlauf der Mauern ist in der Sakristei, wie in dem gegenüberliegenden südlichen Requisitenraum, deutlich zu sehen. Bei der Erweiterung des Langhauses zu drei Schiffen blieb sogar der Sockel, der ursprünglich Chor und Langhans umlief, stellenweise bestehen. Der Umstand, dass der Chor Sockel und Kaffgesims besitzt, welche beide beim Langhaus fehlen, lässt vermuten, dass zwischen der Erbauung beider eine größere Zwischenzeit besteht. Es ist nicht unmöglich, dass der Chor in den Umfassungsmauern dem 14. Jahrhundert angehört. Die Einwölbung mit Netzgewölben geschah aber sicher erst im 15. Jahrhundert.
Gegen Süden wurden zwei Kapellen angefügt und gegen Norden die Seitenwand weiter hinausgerückt. Gegen Westen fand ebenfalls eine Verlängerung statt. Die Wölbung, sowie die Erbauung der Westempore gehört wohl auch dieser Zeit an.
Der mit dem Langhaus bündige Turm wurde mit diesem angelegt, erlebte aber den Ausbau erst unter dem Pfarrer Georg Sparnberger (er verstarb 1498) Für die eigenartige Stellung des Turms besteht keine Erklärung. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass die Einwölbung der Kirche erst unter Georg Sparnberger zur Vollendung kam.

Die Sakristei: Ihr Anbau erfolgte im I7. Jahrhundert.  Die Ausstattung ist modern gotisch.

Taufstein: Er besteht aus Granit, verziert  mit Rokokomuschelwerk.

Stuhlwangen: Sie sind derbes Barock um 1720. Die Brüstungswand des vordersten Stuhles rechts mit Hermenpilastern und gebrochenem Rahmenwerk aus dem späten 17. Jahrhundert.
Über dem Westportal in einer Nische eine Steinfigur des hl. Donatus. 18. Jahrhundert.